Nach Jahrzehnten an der Spitze des erfolgreichen Bauschuttrecyclers Feeß hat Walter Feeß das Ruder an die nächste Generation übergeben. Was als kleiner Familienbetrieb begann, hat sich unter seiner Führung zu einem innovativen Vorzeigeunternehmen entwickelt. Doch was bedeutet dieser Generationswechsel für die Zukunft des Unternehmens und welche Pläne verfolgt die neue Führung? Die Antworten darauf versprechen interessante Einblicke.
Vom Traktor zum Branchenführer – Die Entwicklung von Feeß
Das Unternehmen Feeß blickt auf eine lange Geschichte zurück, die in den 1950er Jahren begann. Gegründet von Heinrich und Maria Feeß, nahm der Betrieb in Jesingen bei Kirchheim/Teck mit einem einfachen Traktor und einem Anhänger seinen Anfang. Zunächst beschränkte sich das Geschäft auf den Transport von Kies, Sand und Holz, doch 1960 kam der Erdbau als weiteres Geschäftsfeld hinzu. Bereits früh erkannte Walter Feeß, der Sohn der Gründer, das Potenzial in der Wiederverwertung von Baumaterialien.
Als er 1995 die Geschäftsführung übernahm, setzte er diese Vision konsequent um. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Recycling formte Walter Feeß das Unternehmen in den folgenden Jahren zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Bauschuttrecycler Deutschlands. Aus kleinen Anfängen wurde ein Mittelständler mit 300 Beschäftigten, der heute in elf Geschäftsfeldern tätig ist, darunter Erdbau, Abbruch, Recycling und Schulungen. Unter der Leitung von Walter Feeß entwickelte sich das Unternehmen zum unverzichtbaren Partner für Forschungsinstitute und Industrieunternehmen, die auf Innovation und technologische Entwicklungen im Bereich Recycling setzen.
Dank der gezielten Investitionen in moderne Technologien und die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft konnte Feeß sich als Vorreiter in der Branche etablieren. Zahlreiche Umwelt-Auszeichnungen bestätigen den nachhaltigen Kurs des Unternehmens.
Recyclingbaustoffe: Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft oder weiterhin Abfall?
Recyclingbaustoffe könnten die Bauwirtschaft transformieren, aber bürokratische Hürden und der Abfallstatus stehen im Weg. Obwohl die Bundesregierung an einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie arbeitet, bleiben viele Materialien ungenutzt und landen auf Deponien. Warum diese wertvollen Ressourcen brachliegen und welche Änderungen notwendig sind, wird untersucht.
Die Übergabe – Neue Führung, bewährte Werte
Anfang August 2023 markierte einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens Feeß: Walter Feeß übergab offiziell die Geschäftsführung an seine Kinder Alexander, Benjamin und Nadine sowie an Jochen Röhrer. Damit vollzog sich der Generationswechsel, der bereits seit Anfang des Jahres in den Strukturen des Familienunternehmens vorbereitet wurde. Seitdem halten die Kinder die Mehrheit der Anteile an der 1981 gegründeten GmbH. Mit dieser Übergabe tritt Walter Feeß nach Jahrzehnten als Geschäftsführer bewusst einen Schritt zurück und bleibt dem Unternehmen künftig als Prokurist erhalten.
Die feierliche Übergabe fand im Beisein von 500 Gästen statt – darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Belegschaft. Dieses Ereignis war nicht nur eine symbolische Übergabe, sondern auch ein Signal für Kontinuität und Vertrauen. Walter Feeß selbst betonte, dass dieser Schritt für ihn die Möglichkeit darstelle, loszulassen und seinen Nachfolgern die volle Verantwortung zu übergeben. Mit dieser klaren Entscheidung gibt er das Steuer an eine neue Generation weiter, die das Unternehmen mit frischen Ideen in die Zukunft führen soll.
Der Übergang in die nächste Generation sichert nicht nur die langfristige Stabilität des Unternehmens, sondern schafft auch Raum für neue Impulse, die in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld von entscheidender Bedeutung sein könnten.
