Inmitten der malerischen Landschaft des Schwarzwaldes nimmt das Projekt des Wolftal-Erlebnisradwegs eine wichtige Wendung. Der Gemeinderat von Oberwolfach, konfrontiert mit der Herausforderung, bürokratische Hindernisse zu überwinden, hat entschieden, den Weg für den dritten Abschnitt des Radweges durch die Beauftragung entscheidender Bodengutachten zu ebnen.
Einheitliches Ziel trotz bürokratischer Hürden
Die jüngste Sitzung des Oberwolfacher Gemeinderats am Dienstagabend war von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Wolftal-Erlebnisradwegs. Mit einer fast einstimmigen Entscheidung wurden zwei wichtige Bodengutachten für insgesamt rund 62.760 Euro beauftragt, ein Schritt, der dem dritten Bauabschnitt des Radwegs deutlich näher bringt. Die Diskussionen im Gremium zeugten von einem starken gemeinschaftlichen Wunsch nach dem baldigen Baubeginn. Jedoch offenbarten sich auch unterschiedliche Ansichten darüber, wie man am besten mit den umfangreichen bürokratischen Anforderungen umgehen sollte.
Roland Haas von der FWG äußerte den Wunsch nach einer Realisierung des Radwegs, jedoch vorzugsweise ohne die Notwendigkeit von zwei Brücken. Er schlug vor, den Fluss Wolf zu verlegen – eine Maßnahme, die etwa 50 Meter betreffen würde, in der Überzeugung, dadurch sowohl Bau- als auch zukünftige Wartungskosten einsparen zu können. Diese Idee spiegelte das Bestreben wider, effiziente Lösungen zu finden, die den finanziellen Aufwand für die Gemeinde und zukünftige Generationen minimieren.
Kontroverse Diskussionen und alternative Lösungen
Die Debatte über die bestmögliche Vorgehensweise zur Realisierung des Wolftal-Erlebnisradwegs nahm im Gemeinderat von Oberwolfach an Intensität zu. Besonders die Überlegung, den Fluss Wolf zu verlegen, stand im Mittelpunkt der Diskussionen, um den Bau des Radwegs effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Bürgermeister Matthias Bauernfeind begrüßte diesen innovativen Ansatz und bestätigte, dass eine Verlegung des Flusses durchführbar sei. Jedoch warnte er vor der Zeitintensität und der Notwendigkeit zahlreicher Gutachten, die ein solches Vorhaben mit sich bringen würde – ein Planfeststellungsverfahren allein könnte bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen.
Udo Schacher von der CDU hob hervor, dass der Gedanke, den Flusslauf zu ändern, relativ neu sei und die Verwaltung sowie die Planer bis dato von einer Trassenführung mit Brücken ausgegangen seien. Diese war ursprünglich vom Gremium gewünscht. Schacher appellierte an die Kollegen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und nicht von der einmal getroffenen Entscheidung abzurücken.
Konsens trotz Kritik an Bürokratie: Vergabe des Bodengutachtens
Im Oberwolfacher Gemeinderat herrscht trotz der bürokratischen Hindernisse eine starke Entschlossenheit, den Wolftal-Erlebnisradweg zu verwirklichen. Die fast einstimmige Vergabe der Gutachten – ein Bodengutachten an das Büro Ifag für 18.562 Euro und ein Artenschutzgutachten an das Büro Alexandra Stöhr für 44.198 Euro – spiegelt das gemeinsame Ziel wider, das Projekt voranzubringen. Trotz einiger Gegenstimmen zeigt diese Entscheidung das Engagement des Rates, in eine nachhaltige Freizeitinfrastruktur zu investieren, die den langfristigen Nutzen für Gemeinde und Umwelt in den Vordergrund stellt.
Diese Phase des Projekts beleuchtet die Bereitschaft, sich den Herausforderungen zu stellen und über die Komplexität bürokratischer Prozesse hinwegzusehen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Die Diskussionen, obwohl manchmal von Frustration über die Verzögerungen geprägt, unterstreichen das Bestreben aller Beteiligten, den Radweg zum Wohle der Gemeinschaft und der Natur des Wolftals zu realisieren.