Erdaushub-Entsorgung treibt Kosten: 1 Million Euro für Liststraßen-Sanierung

Kostenexplosion in Trossingen: Die Sanierung der Liststraße wird unerwartet zur finanziellen Herausforderung. Steigende Entsorgungskosten für Erdaushub zwingen die Stadt, andere Projekte zu verschieben.

Die Sanierung der Liststraße in Trossingen entwickelt sich zu einem finanziellen Sprengsatz. Ursprünglich mit einem Budget von 410.000 Euro geplant, eskalieren die Kosten nun auf eine Million Euro. Der Hauptgrund: die Entsorgung von belastetem Erdaushub, die sich als weit kostspieliger erweist als erwartet. Dieser finanzielle Druck zwingt die Stadt nun, andere wichtige Projekte zu verschieben. Eine Entwicklung, die Fragen nach der Planungssicherheit und Kostenkontrolle in städtischen Bauprojekten aufwirft.

Unerwartete Ausgaben: Liststraße wird zum Millionen-Projekt

Die finanziellen Belastungen durch die Sanierung eines Teils der Liststraße in Trossingen haben sich dramatisch erhöht. Anfangs für 410.000 Euro budgetiert, sind die Kosten bereits auf rund 660.000 Euro angewachsen und könnten insgesamt die Millionengrenze überschreiten. Der primäre Kostentreiber ist die Entsorgung des belasteten Erdaushubs, eine Notwendigkeit, die im Vorfeld unterschätzt wurde. Diese erhebliche Steigerung resultiert aus den zusätzlichen Anforderungen an die fachgerechte und umweltkonforme Entsorgung der kontaminierten Erde, die die Stadtverwaltung vor neue finanzielle Herausforderungen stellt. In der städtischen Haushaltsplanung für das Jahr 2024 wurde ursprünglich nur ein Bruchteil dieser Summe für die Erneuerung des Straßenabschnitts zwischen Jahnstraße und Hangenstraße vorgesehen.

Erdaushub-Entsorgung: Preise entsprechen Marktstandard

Trotz der unerwartet hohen Kosten für die Erdaushub-Entsorgung während der Sanierung der Liststraße bestätigte das unabhängige Ingenieurbüro Riede, dass die Angebote der beteiligten Firmen marktüblichen Standards entsprechen. Frank Zepf, Leiter des Tiefbauamtes, erläuterte, dass eine erneute Ausschreibung der Projekte voraussichtlich keine günstigeren Ergebnisse erzielen würde. Diese Einschätzung basiert auf der aktuellen Marktlage und den spezifischen Anforderungen, die mit der Entsorgung von kontaminiertem Material verbunden sind. Die hohen Preise spiegeln somit die realen Kosten wider, die durch strenge Umweltauflagen und den Bedarf an spezialisierten Entsorgungsdiensten bedingt sind.

Verschobene Projekte: Rainstraße muss warten

Die eskalierenden Kosten für die Liststraßen-Sanierung haben direkte Konsequenzen für andere städtische Vorhaben. Um die gestiegenen Ausgaben zu decken, muss die Stadt Trossingen den geplanten Ausbau der Rainstraße auf das Jahr 2025 verschieben. Diese Entscheidung fiel, weil die für die Entsorgung des Erdaushubs benötigten finanziellen Mittel etwa denen entsprechen, die für den Ausbau der Rainstraße eingeplant waren. Der ursprüngliche Etat für die Rainstraße lag bei 225.000 Euro, genau jener Betrag, der nun zur Deckung der Mehrkosten bei der Liststraße erforderlich ist. Dies verdeutlicht, wie unvorhergesehene Ausgaben in einem Bereich zu Verzögerungen in anderen führen können, was die Flexibilität des städtischen Haushalts auf die Probe stellt.

Zustimmung im Gemeinderat trotz Budgetüberschreitung

Trotz der deutlichen Budgetüberschreitung für die Sanierung der Liststraße fand der Vorschlag zur Deckung der Mehrkosten breite Zustimmung im Gemeinderat von Trossingen. Die Ratsmitglieder stimmten einhellig der Vergabe der Straßenbau- und Kanalarbeiten an die Firma Walter zu, welche Angebote über insgesamt 860.000 Euro abgegeben hatte. Zusätzlich werden Kosten für den Leitungsbau in sechsstelliger Höhe erwartet. Diese Entscheidung unterstreicht das Bekenntnis des Gemeinderats zur Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen, auch wenn dies bedeutet, dass andere Projekte zurückgestellt werden müssen. Diese Zustimmung spiegelt das Vertrauen in die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Arbeiten wider, trotz der finanziellen Herausforderungen, die sie darstellen.

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