Wenn alte Bauwerke Platz für Neues schaffen müssen, sind moderne Technologien und starke Partner gefragt. Im Sommer 2025 wurde ein bedeutendes Infrastrukturprojekt im Odenwald umgesetzt, das eindrucksvoll zeigt, welche Rolle innovative Baumaschinen im Zusammenspiel mit erfahrenen Unternehmen spielen können. Im Mittelpunkt standen dabei leistungsfähige Erdbewegungsmaschinen von Liebherr, die Präzision, Effizienz und Nachhaltigkeit miteinander vereinen. Was wie eine technische Routineaufgabe klingt, entpuppte sich als logistische Meisterleistung, bei der Sicherheit, Umweltbewusstsein und Maschinenpower perfekt aufeinander abgestimmt wurden.

Neue Liebherr Bagger im Kompaktformat: A 909 & A 911 im Check
Kompakt gebaut, aber technisch voll ausgestattet: Liebherr bringt mit den Modellen A 909 Compact und A 911 Compact frischen Wind in die Mobilbagger-Klasse. Was diese Maschinen auf engem Raum leisten können und warum sie für den GaLaBau besonders spannend sind, zeigt unser Überblick.
Präzise Sprengung und reibungsloser Ablauf
Am 30. Juli 2025 um Punkt 11 Uhr war es so weit: Die 64 Jahre alte Zeller Brücke im Odenwald wurde kontrolliert gesprengt. Die Spannbetonbrücke, die über Jahrzehnte hinweg täglich von mehr als 15.000 Fahrzeugen genutzt wurde, galt lange als zentrale Verbindung zwischen dem Odenwald und dem Rhein-Main-Gebiet. Nach einer Sonderprüfung im Frühjahr 2025 traten jedoch gravierende Schäden am Stahlbeton zutage, die eine Sanierung unmöglich machten. Aus Sicherheitsgründen fiel daher die Entscheidung für den Rückbau durch Sprengung.
Für die präzise Umsetzung wurden insgesamt 44 Kilogramm Sprengstoff an den Pendelstützen angebracht. Verantwortlich für die technische Ausführung war die Reisch Sprengtechnik GmbH. Der Evakuierungsradius betrug 250 Meter, wodurch ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet wurde. Der Ablauf entsprach exakt den Planungen: Die Brücke fiel kontrolliert, ohne Zwischenfälle. Mit diesem entscheidenden Schritt konnte der Weg für den anschließenden Einsatz moderner Erdbewegungsmaschinen geebnet werden, die den Rückbau vor Ort weiter vorantrieben.
Leistungsstarke Erdbewegungsmaschinen auf der Baustelle
Unmittelbar nach der erfolgreichen Sprengung begann der intensive Maschineneinsatz. Insgesamt 13 Liebherr-Erdbewegungsmaschinen standen seit Juli im Dauereinsatz, um die Trümmer der Zeller Brücke Schritt für Schritt zu beseitigen. Zum Fuhrpark zählten unter anderem ein Mobilbagger A 918 Compact, mehrere Raupenbagger der Baureihen R 926 Multi User bis R 946, ein Radlader L 566 XPower, ein Muldenkipper TA 230 sowie eine Planierraupe PR 726. Jede Maschine übernahm dabei eine klar definierte Rolle im Ablauf.
Die Raupenbagger, ausgestattet mit Sortiergreifern, Hydraulikhämmern, Abbruchzangen und Pulverisierern, zerkleinerten die massiven Brückenteile effizient und sortierten das Material. Der Radlader verlud die gebrochenen Stücke auf den Muldenkipper, der für einen zügigen Abtransport sorgte. Parallel dazu war die Planierraupe für die Profilierung und Verdichtung der Flächen zuständig, um die Baustelle für die nachfolgenden Arbeiten vorzubereiten.
Ein zentraler Erfolgsfaktor war das vollhydraulische Likufix-Schnellwechselsystem. Es ermöglichte den Maschinenführern, flexibel zwischen verschiedenen Anbauwerkzeugen zu wechseln, ohne die Arbeit unterbrechen zu müssen. Diese technische Lösung steigerte nicht nur die Effizienz, sondern trug auch erheblich zur Sicherheit auf der Baustelle bei. So wurde deutlich, dass moderne Erdbewegungsmaschinen weit mehr leisten als reinen Materialtransport – sie sind heute hochspezialisierte Helfer im präzisen Rückbau komplexer Bauwerke.

Liebherr entwickelt Verbrennungsmotor mit Ammoniak – neue Wege zur Dekarbonisierung
Ein neuer Antrieb für den Off-Highway-Sektor: Liebherr setzt mit einem Ammoniak-basierten Verbrennungsmotor ein deutliches Zeichen für klimafreundliche Technologie. Die Kombination aus CO₂-freier Zündung und robuster Technik könnte zum Gamechanger in Bau und Bergbau werden.
Nachhaltigkeit und starke Partnerschaften
Ein zentrales Ziel beim Rückbau der Zeller Brücke war die nachhaltige Wiederverwertung des Materials. Direkt auf der Baustelle wurden die gebrochenen Beton- und Stahlteile in einem leistungsstarken Brecher aufbereitet. Das dabei gewonnene Recyclingmaterial wird nicht entsorgt, sondern gezielt für den Neubau der Brücke im Jahr 2026 wiederverwendet. Dieser ressourcenschonende Ansatz reduziert nicht nur Transportkosten und Emissionen, sondern unterstreicht auch den Stellenwert moderner Erdbewegungsmaschinen für eine nachhaltige Bauwirtschaft.
Die Gesamtkoordination lag bei der Christof Brand GmbH, einem langjährigen Partner von Liebherr. Bereits im Vorfeld organisierte das Unternehmen die Stilllegung des Bahnverkehrs, den Bau einer Behelfsstraße sowie einer temporären Brücke über die Mümling, um den Baustellenverkehr während der Arbeiten sicherzustellen. Ein Großteil der Maschinen stammte aus dem eigenen Fuhrpark. Ergänzend griff Brand auf zusätzliche Kapazitäten der Liebherr-Mietpartner GmbH zurück, die kurzfristig weitere Maschinen und Anbauwerkzeuge bereitstellte.
Unterstützt wurde das Projekt durch die Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH, die eine zuverlässige Betreuung und Wartung sicherstellte. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten trug entscheidend dazu bei, dass der Rückbau nicht nur reibungslos, sondern auch sicher und termingerecht verlief. Damit zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie technologische Leistungsfähigkeit, nachhaltige Prozesse und partnerschaftliche Kooperation im Tiefbau ineinandergreifen.
Quelle: Liebherr