Teure Fehler bei der Kellerabdichtung: Was Bauherren oft übersehen

Die Weiße Wanne gilt als zuverlässiger Schutz gegen Grundwasser – doch sie verzeiht keine Planungsfehler. Wer an der falschen Stelle spart, riskiert kostspielige Schäden. Der Artikel zeigt, worauf Bauherren besonders achten sollten.

Ein Keller bietet zusätzlichen Raum und kann den Wert eines Hauses deutlich steigern. Damit dieser Bereich dauerhaft nutzbar bleibt, setzen viele Bauherren auf die sogenannte Weiße Wanne. Diese spezielle Bauweise gilt als zuverlässiger Schutz gegen drückendes Wasser und Grundwasser. In der Praxis zeigt sich jedoch: Schon kleine Fehler bei Planung oder Ausführung können gravierende Folgen haben.

Weiße Wanne: Sichere Bauweise, wenn sie richtig geplant ist

Die Weiße Wanne gilt als bewährte Methode der Kellerabdichtung, bei der Bodenplatte und Außenwände aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) bestehen. Diese Konstruktion verzichtet auf zusätzliche Abdichtungsschichten. Sie muss daher besonders sorgfältig geplant und ausgeführt werden.

Schon kleine Fehler können schwerwiegende Folgen haben. Wird etwa die Betondeckung unzureichend hergestellt, kann es zu Korrosion an der Bewehrung kommen. Dadurch entstehen mit der Zeit Risse, durch die Feuchtigkeit eindringt. Solche Schäden bleiben oft lange unentdeckt – häufig erst nach Ablauf der fünfjährigen Gewährleistungsfrist.

Mangelhafte Ausführung zeigt sich selten sofort, aber ihre Folgen sind später teuer. Umso wichtiger ist eine präzise Planung und eine Ausführung, die keinen Spielraum für Nachlässigkeiten lässt.

Versicherung zahlt nicht bei Baufehlern: Diese Lücken drohen

Viele Bauherren verlassen sich im Schadensfall auf ihre Wohngebäudeversicherung, doch nicht jeder Wasserschaden im Keller ist automatisch abgesichert. Die sogenannte Elementarschadenversicherung, ein optionaler Zusatzbaustein zur Wohngebäude- und Hausratversicherung, deckt laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der Regel nur bestimmte Szenarien ab: zum Beispiel Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder aufsteigendes Grundwasser, das infolge von Wetterereignissen an die Oberfläche gelangt.

Problematisch wird es, wenn die Feuchtigkeit im Keller auf Planungs- oder Ausführungsfehler zurückzuführen ist. Etwa wenn kein Wasser an der Grundstücksoberfläche sichtbar ist, der Keller aber dennoch durchfeuchtet – beispielsweise, weil die Kellerabdichtung mangelhaft umgesetzt wurde. In solchen Fällen greift die Versicherung in der Regel nicht.

Genau hier liegt ein erhebliches Risiko für Bauherren: Die Annahme, dass die Versicherung einspringt, kann sich im Ernstfall als trügerisch erweisen. Denn bei baulichen Mängeln wird die Schadensregulierung abgelehnt – und die finanziellen Folgen bleiben am Eigentümer hängen.

Umso wichtiger ist es, potenzielle Schwachstellen bereits in der Planungsphase zu erkennen und zu vermeiden. Denn auch die beste Police schützt nicht vor Fehlern, die vermeidbar gewesen wären.

Bauen ohne Folgekosten: Wie sich Schäden von Anfang an vermeiden lassen

Wie hoch die Sanierungskosten bei fehlerhafter Kellerabdichtung ausfallen, hängt stark vom Ausmaß des Schadens und der Größe des Kellers ab. Sicher ist jedoch: Die Behebung ist in der Regel aufwendig und teuer. Deshalb gilt – je früher Fachwissen eingebunden wird, desto besser.

Bereits in der Planungsphase sollte ein unabhängiger Sachverständiger hinzugezogen werden. So lassen sich kritische Details frühzeitig prüfen – etwa die Dicke der Betondeckung oder die Ausführung der Anschlussfugen. Selbst wenige Zentimeter können darüber entscheiden, ob die Abdichtung langfristig funktioniert oder nicht.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist ein Bodengutachten, wie es der Bauherren-Schutzbund empfiehlt. Dieses klärt, wie hoch der Grundwasserspiegel ist und wie tragfähig der Untergrund ausfällt. Nur mit diesen Informationen lässt sich überhaupt entscheiden, ob eine Weiße Wanne die richtige Lösung ist – oder ob zusätzliche Maßnahmen notwendig werden.

Der Verband Privater Bauherren (VPB) rät außerdem dazu, Verträge vor Unterzeichnung fachlich prüfen zu lassen. Sind dort bestimmte Leistungen nicht aufgeführt, können spätere Mängel oft schon vorab vorhersehbar sein.

Wer in die Qualität der Planung investiert, spart am Ende oft ein Vielfaches an Reparaturkosten – und behält dauerhaft einen trockenen, nutzbaren Keller.

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