Kratochwill übernimmt – 48-jähriger Manager wird Strabag-Chef

Strabag stellt die Weichen für die Zukunft: Stefan Kratochwill tritt als neuer Vorstandschef an die Spitze des Baukonzerns. Der 48-Jährige folgt auf Klemens Haselsteiner, der unerwartet verstorben war. Mit technologischem Fokus und langjähriger Erfahrung soll er das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs halten.

Stefan Kratochwill übernimmt mit sofortiger Wirkung den Vorstandsvorsitz der Strabag. Der 48-Jährige folgt auf Klemens Haselsteiner, der Mitte Januar überraschend verstorben war. Kratochwill ist seit über 20 Jahren im Konzern tätig und war zuletzt Geschäftsführer der Baumaschinentochter BMTI. Welche Impulse wird er als neuer Strabag-Chef setzen?

Vom Trainee zum Vorstandsvorsitzenden der Strabag

Der Werdegang von Stefan Kratochwill innerhalb der Strabag ist ein klassisches Beispiel für eine Karriere aus den eigenen Reihen. Nach seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens – Maschinenbau an der TU Wien begann er 2003 als Trainee im Konzern. Früh übernahm er Verantwortung in internationalen Märkten: In Südosteuropa baute er die Strukturen der Baumaschinentochter BMTI in Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro auf.

Sein strategisches Gespür und seine Führungsqualitäten brachten ihn in den folgenden Jahren in immer zentralere Positionen. Nachdem er das europäische Gleisbaumaschinen-Geschäft geleitet hatte, erfolgte 2017 der Aufstieg zum Zentralbereichsleiter und Geschäftsführer der BMTI. Nun übernimmt er an der Spitze der Strabag eine noch größere Verantwortung – und das in einer Zeit des Wandels.

Führungsverantwortung in der Baumaschinensparte

Bevor Stefan Kratochwill die Gesamtverantwortung für den Strabag-Konzern übernahm, prägte er maßgeblich die Entwicklung der unternehmenseigenen Baumaschinensparte. Als Geschäftsführer der BMTI GmbH, einer Tochtergesellschaft der Strabag, steuerte er die Geschicke von rund 3.000 Mitarbeiter:innen weltweit. Dabei spielte er eine Schlüsselrolle in der Optimierung und Weiterentwicklung der internen Abläufe und technischen Ressourcen.

In seiner Zeit bei der BMTI forcierte Kratochwill unter anderem den gezielten Ausbau der internationalen Strukturen. Sein Fokus lag darauf, die Effizienz in der Beschaffung, Wartung und Nutzung von Baumaschinen konzernweit zu steigern. Diese Erfahrungen in der Organisation komplexer technischer Prozesse dürften ihm nun auch in seiner neuen Funktion als Vorstandschef zugutekommen.

Strategische Neuausrichtung und technologische Schwerpunkte

Mit Stefan Kratochwill an der Spitze könnte die Strabag ihre technologische Weiterentwicklung weiter vorantreiben. Bereits in seiner Zeit als Geschäftsführer der BMTI betonte er die Bedeutung von Innovation und Effizienz für den langfristigen Unternehmenserfolg. „Ich bin davon überzeugt, dass der technologische Fortschritt uns im Einklang mit unseren wirtschaftlichen Zielen eine noch stärkere Marktposition verschaffen wird“, wird er auf der Unternehmenswebsite zitiert.

Besonders im Fokus stehen dürfte die Digitalisierung von Bauprozessen sowie die Nutzung moderner Baumaschinentechnologien. Automatisierung, Datenanalyse und nachhaltige Bauweisen sind zentrale Themen, die in den kommenden Jahren noch stärker an Bedeutung gewinnen könnten. Die Strabag hat in der Vergangenheit bereits in diese Bereiche investiert – unter Kratochwills Führung dürfte sich dieser Kurs weiter intensivieren.

Strabag bleibt Wachstumskurs treu

Unter der Führung von Klemens Haselsteiner hatte die Strabag eine umfassende Transformation angestoßen – insbesondere als Reaktion auf die geopolitischen Herausforderungen, die das Russland-Geschäft mit sich brachte. Trotz dieser Hürden konnte der Konzern 2023 ein starkes Wachstum verzeichnen: Der Konzerngewinn stieg um ein Drittel auf 630,5 Millionen Euro, und der Gewinn je Aktie (EPS) erhöhte sich um 37 Prozent auf 6,30 Euro. Dies geht aus Unternehmensangaben hervor, die die Austria Presse Agentur (APA) am 19. Februar 2025 veröffentlichte.

Auch unter Stefan Kratochwill dürfte dieser Wachstumskurs fortgesetzt werden. Die Strabag beschäftigt weltweit über 77.000 Mitarbeiter:innen und ist fest im ATX, dem Leitindex der Wiener Börse, verankert. Mit einem klaren Fokus auf technologische Weiterentwicklung und effiziente Prozesse steht der neue Vorstandschef vor der Aufgabe, das Unternehmen in eine wirtschaftlich und technologisch erfolgreiche Zukunft zu führen.

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