Kreislaufwirtschaft im Bau: Strabag setzt auf neue Bauschuttrecycling-Zentren

Strabag treibt die Kreislaufwirtschaft voran und plant mehrere Bauschuttrecycling-Zentren in Europa. Mit dem C3 in Bremen, einem technologisch fortschrittlichen Zentrum, setzt Strabag Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und geschlossene Materialkreisläufe. Bundesbauministerin Klara Geywitz betont die Notwendigkeit von Recyclingbaustoffen und fordert mehr rechtliche Rahmenbedingungen und Akzeptanz.

Der Baukonzern Strabag setzt neue Maßstäbe in der Bauindustrie. Mit der Errichtung des ersten „Circular Construction & Technology Center“ (C3) in Bremen startet Strabag eine ambitionierte Initiative zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Das Zentrum soll als Modell für zukünftige Bauschuttrecycling-Projekte in Europa dienen und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen dar. Doch die Pläne gehen weit über Bremen hinaus – Strabag hat bereits weitere Standorte im Blick, die das innovative Konzept auf den gesamten Kontinent ausweiten sollen.

Bremer C3 als Modell für europäische Bauschuttrecycling-Zentren

Das Pilotprojekt des „Circular Construction & Technology Center“ (C3) in Bremen markiert einen entscheidenden Meilenstein für Strabag. Mit dem Ziel, geschlossene Materialkreisläufe zu schaffen, wird das Zentrum auf dem Gelände einer ehemaligen Raffinerie im Bremer Ölhafen errichtet. Strabag sieht in diesem Projekt einen bedeutenden Schritt hin zu einem nachhaltigen und zirkulären Bauen der Zukunft. Der Bau soll bis 2028 abgeschlossen sein und dient als Modell für zukünftige Kreislaufwirtschaftszentren in ganz Europa.

Das C3 Bremen ist darauf ausgelegt, Rückbaumaterialien sortenrein zu trennen und zu Sekundärrohstoffen weiterzuverarbeiten. Diese Materialien sollen dann als vollwertiger Ersatz für Primärrohstoffe zB. in der Asphalt- und Betonproduktion verwendet werden können. Dieser Ansatz unterstützt die Vision von geschlossenen Materialkreisläufen, die zur Reduzierung von Abfällen und zur Förderung der Nachhaltigkeit beitragen.

Neben der Recyclinganlage plant Strabag, das C3 Bremen zu einem Technologie- und Forschungsstandort auszubauen. Ein Startup-Campus für Bauschuttrecycling und andere umwelttechnische Geschäftsfelder ist ebenfalls vorgesehen. Die Gesamtinvestition für dieses ehrgeizige Projekt beläuft sich auf rund 23 Millionen Euro. Laut Konzernchef Klemens Haselsteiner hat das C3 Bremen Modellcharakter und soll als Blaupause für weitere Zentren in Europa dienen. Der Erfolg dieses Projekts hängt jedoch von der Unterstützung der Politik und einer klaren Planungssicherheit ab.

Geywitz fordert rechtliche Rahmenbedingungen für Recyclingbaustoffe

Bundesbauministerin Klara Geywitz betonte bei ihrem Besuch der Baustelle des C3 in Bremen die Bedeutung von Recyclingbaustoffen für die Zukunft der Bauwirtschaft. Angesichts der begrenzten Ressourcen und des großen Bedarfs an Baumaterialien sei es entscheidend, die Materialien früherer Generationen zu schätzen und wiederzuverwenden. Geywitz hob hervor, dass das, was für Papier und Glasflaschen gelte, auch für Beton und Stahl gelten sollte. Recycling sei ein wesentlicher Bestandteil des modernen Bauens und unerlässlich für den Klimaschutz und die Energieeffizienz.

Unternehmen wie Strabag haben diesen Trend erkannt und setzen mit Projekten wie dem C3 Bremen Maßstäbe. Das Zentrum in Bremen sei ein Vorreiter auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Geywitz unterstrich jedoch, dass der Erfolg solcher Initiativen nicht nur von der technischen Machbarkeit abhängt. Es müsse auch mehr Rechtssicherheit und gesellschaftliche Akzeptanz für den Einsatz von Recyclingbaustoffen geschaffen werden.

Die Realität zeigt, dass die Bauwirtschaft noch weit entfernt von einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist. Strabag zufolge wird nur ein Bruchteil der rund 229 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle in Deutschland derzeit zu hochwertigen Sekundärrohstoffen verarbeitet. Stattdessen ist es gängige Praxis, Bauschutt zu downcyceln, etwa als Füllmaterial im Straßenbau, oder ihn auf Deponien zu entsorgen. Um den Materialkreislauf im Bau zu fördern, sind daher sowohl politische Unterstützung als auch eine verstärkte Nachfrage und ein gesteigertes Angebot an Recyclingmaterialien notwendig.

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