Abfallende für Bauabfälle: Verbände fordern Durchbruch für Kreislaufwirtschaft

Verbände fordern Abfallende für alle Baustoffe, um Kreislaufwirtschaft im Bau zu stärken. Initiative zielt auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz ab.

In einem beispiellosen Schulterschluss haben sich führende deutsche Entsorgungs- und Rohstoffwirtschaftsverbände für eine bahnbrechende Initiative stark gemacht. Ihr Ziel: ein entscheidendes Abfallende für alle mineralischen Ersatzbaustoffe (MEB) zu erreichen, ein Vorstoß, der die Grundlage für eine wirksame Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe legen könnte. Im Kern der Forderung steht die Anerkennung aller MEB in sämtlichen Materialklassen als Produkte gemäß der Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Diese ambitionierte Initiative zielt darauf ab, einheitliche Standards für die Verwendung von MEB zu schaffen, das Recycling von Bau- und Abbruchabfällen zu fördern und letztlich die Ziele der Kreislaufwirtschaft im Baubereich zu verwirklichen.

Abfallende-Initiative: Verbände treiben nachhaltige Revolution voran

In einer beispiellosen Initiative haben führende Verbände der deutschen Entsorgungs- und Rohstoffwirtschaft, darunter ITAD, BDE, BRB, FEhS, IGAM und MIRO, ihre Kräfte gebündelt, um eine tiefgreifende Überarbeitung der aktuellen Abfallende-Verordnung zu fordern. Dieser Schritt, gerichtet an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), zielt darauf ab, alle mineralischen Ersatzbaustoffe (MEB) in jeder Materialklasse und Einbauweise nach der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) als Produkte anzuerkennen. Die Verbände argumentieren, dass durch die Schaffung einheitlicher Kriterien für die Nutzung von MEB das Recycling und die Wiederverwendung von Ressourcen aus Bau- und Abbruchabfällen vorangetrieben werden kann. Dieser Vorstoß steht im Einklang mit den Zielen der Kreislaufwirtschaft und unterstreicht die Notwendigkeit, den Umgang mit Bauabfällen zu revolutionieren, um eine nachhaltige Entwicklung in der Bauindustrie zu fördern.

Die Forderung nach einer umfassenden Regelung unterstreicht das Engagement der Verbände für eine Zukunft, in der Recycling und Nachhaltigkeit im Bausektor keine Optionen, sondern Standards sind. Dieser Ansatz verspricht nicht nur ökologische Vorteile durch die Minimierung von Abfall und die Förderung der Wiederverwendung von Materialien, sondern auch ökonomische Anreize durch die Schaffung eines effizienteren und nachhaltigeren Baumaterialmarktes.

Reduzierung von Primärrohstoffen: Ein Ziel, keine Option

Dr. Bastian Wens, der Geschäftsführer von ITAD e.V., hebt hervor, dass die wirkliche Herausforderung nicht in der Qualität der mineralischen Ersatzbaustoffe (MEB) liegt, sondern in der Überwindung unnötiger regulatorischer Hürden. Die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) legt klare Qualitätsanforderungen und Einsatzmöglichkeiten für MEB fest, wodurch Risiken für Gesundheit und Umwelt minimiert werden. Die Vorstellung, dass ein unsachgemäßer Einsatz von MEB zu Umweltschäden führen könnte, wird als unzureichendes Argument für restriktive Maßnahmen angesehen. Vielmehr sollte der Fokus auf der Verhinderung illegaler Praktiken liegen, anstatt innovative und nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten von MEB durch übermäßige Regulierung einzuschränken.

Die Verbände betonen zudem die Notwendigkeit einer Klarstellung bezüglich des Marktkriteriums für das Ende der Abfalleigenschaft gemäß § 5 Abs. 1 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Sie argumentieren, dass die Abfallende-Verordnung regionale, konjunkturelle und saisonale Schwankungen im Angebot und in der Nachfrage nach MEB berücksichtigen muss, um eine realistische und flexible Anwendung zu ermöglichen. Darüber hinaus wird die im Eckpunktepapier vorgeschlagene Massenrelevanz des Stoffstroms als problematisch angesehen, da sie kleinere, regionale Märkte benachteiligen könnte, die für eine vielfältige und resiliente Bauwirtschaft essenziell sind.

Diese Argumentation unterstreicht die Dringlichkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einsatz von Sekundärrohstoffen fördern und somit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Abhängigkeit von Primärrohstoffen im Bauwesen leisten. Die Initiative fordert einen Paradigmenwechsel weg von der Betrachtung von MEB als Abfall hin zu wertvollen Ressourcen, die die Grundlage für eine nachhaltige und kreislauforientierte Bauindustrie bilden.

Ersatzbaustoffverordnung: Der Wegbereiter für nachhaltiges Bauen

Die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Handhabung von mineralischen Ersatzbaustoffen innerhalb der deutschen Bauindustrie. Indem sie klare Richtlinien für die Klassifizierung, den Einsatz und die Anerkennung dieser Materialien als Produkte festlegt, ebnet sie den Weg für eine umweltfreundlichere und ressourcenschonendere Baupraxis. Diese Verordnung ist nicht nur ein Instrument zur Förderung des Recyclings und der Wiederverwendung von Bauabfällen, sondern sie dient auch als Schlüsselelement zur Erreichung der Ziele der Kreislaufwirtschaft. Durch die Vorgabe von Standards und Kriterien trägt die EBV dazu bei, die Qualität und Sicherheit im Bausektor zu erhöhen, während gleichzeitig die Abhängigkeit von Primärrohstoffen reduziert wird.

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