Tiefbau stabilisiert die Baukonjunktur – Wohnungsbau weiter im Abwärtstrend

Die Baukonjunktur 2024 zeigt ein gemischtes Bild: Während der Tiefbau durch den Ausbau von Energienetzen und Schienentrassen wächst, kämpft der Wohnungsbau weiterhin mit starken Rückgängen. Vor allem die anhaltende Nachfrageschwäche im Wohnungsbau belastet die Gesamtentwicklung der Branche.

Während die Baukonjunktur insgesamt schwächelt, gibt es im Tiefbau zumindest einen Hoffnungsschimmer. Der Ausbau von Energienetzen und Schienentrassen hält die Nachfrage in diesem Bereich aufrecht, während der Wohnungsbau weiterhin stark unter der anhaltenden Krise leidet. Trotz leichter Zuwächse im Tiefbau bleibt die Lage für das Bauhauptgewerbe angespannt, was auf breiter Front zu einem Rückgang der Aufträge führt.

Umsatz am Bau noch nicht in den schwarzen Zahlen

Trotz positiver Entwicklungen im Tiefbau bleibt die Baukonjunktur 2024 insgesamt unter Druck. Im Juli 2024 wurde zwar ein reales Umsatzplus von 2,6 Prozent im Bauhauptgewerbe erzielt, doch reicht dies nicht aus, um die negativen Auswirkungen des schwachen Wohnungsbaus auszugleichen. So verzeichnete die Branche in den ersten sieben Monaten des Jahres insgesamt ein Umsatzminus von 1,4 Prozent. Besonders hart trifft die Krise den Wohnungsbau, der allein im Juli einen dramatischen Einbruch von real 10,4 Prozent hinnehmen musste. Auch auf Jahressicht bleibt die Lage angespannt: Seit Januar ist der Umsatz im Wohnungsbau um 12,3 Prozent gesunken.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), äußerte sich besorgt über die Situation. Die anhaltend schwache Nachfrage im Wohnungsbau, die bereits seit mehr als zwei Jahren anhält, macht es den Unternehmen immer schwerer, ihre Kapazitäten aufrechtzuerhalten. Pakleppa warnt, dass die Branche zunehmend Schwierigkeiten hat, sich den strukturellen Herausforderungen zu stellen, die durch die Krise verschärft werden.

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Tiefbau als stabilisierender Faktor der Baukonjunktur

Während der Wohnungsbau weiterhin mit großen Schwierigkeiten kämpft, zeigt sich der Tiefbau als stabilisierender Faktor in der Baukonjunktur 2024. Dank des Ausbaus von Energienetzen und Schienentrassen verzeichnete der Tiefbau im Zeitraum von Januar bis Juli einen deutlichen Zuwachs von 5,2 Prozent bei den Aufträgen. Diese Entwicklung ist ein positiver Kontrast zum Hochbau, der insgesamt einen Rückgang um 4 Prozent hinnehmen musste.

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht in der Energie- und Mobilitätswende entscheidende Triebkräfte für die weiterhin stabile Nachfrage im Tiefbau. Doch trotz dieser positiven Signale reicht das Wachstum im Tiefbau nicht aus, um die Gesamtbilanz der Bauwirtschaft deutlich zu verbessern. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des HDB, betonte, dass die Branche zwar eine bessere Auftragslage im Tiefbau erlebe, aber von einer durchgreifenden Erholung noch keine Rede sein könne.

Wohnungsbau bleibt Schwachstelle der Baukonjunktur

Der Wohnungsbau bleibt 2024 die größte Herausforderung für die Baukonjunktur. Trotz stabiler Entwicklungen im Tiefbau kann die anhaltende Krise im Wohnungssektor nicht aufgefangen werden. Laut dem Statistischen Bundesamt sank der Auftragseingang im Wohnungsbau in den ersten sieben Monaten des Jahres um real 6,3 Prozent. Im Juli allein wurde ein Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Dies unterstreicht, wie tief die Krise den Sektor getroffen hat.

Felix Pakleppa vom ZDB warnt, dass es für viele Bauunternehmen zunehmend schwieriger wird, ihre Kapazitäten aufrechtzuerhalten. Der Mangel an neuen Aufträgen im Wohnungsbau bringt viele Unternehmen an ihre Grenzen. Während der sonstige Hochbau ebenfalls ein Minus von 4 Prozent für das laufende Jahr verzeichnete, bleibt der Wohnungsbau mit einem kumulierten Rückgang von 12,3 Prozent seit Januar das größte Sorgenkind der Bauwirtschaft.

Zukunftsprognosen für den Wohnungsbau bleiben düster, und es gibt bisher wenig Anzeichen für eine schnelle Erholung in diesem wichtigen Bereich der Baukonjunktur.

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