Mit digitalem Gebäudepass zur Kreislaufwirtschaft: NRW testet zirkuläres Bauen in 2 Förderprogrammen

Zwei Förderprogramme in NRW sollen zeigen, wie digitale Gebäudepässe die Bauwirtschaft revolutionieren können. Gemeinsam mit Concular treibt das Land den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voran – und setzt auf Wiederverwendung statt Abriss.

Nordrhein-Westfalen wagt einen zukunftsweisenden Schritt: In zwei zentralen Förderprogrammen soll getestet werden, wie digitale Gebäudepässe den Weg zur echten Kreislaufwirtschaft im Bausektor ebnen können. Was sich zunächst technisch anhört, könnte große Auswirkungen auf Ressourcenschonung, CO₂-Bilanzen und die Baupraxis von morgen haben.

Kooperation mit Concular – Impulsgeber für zirkuläres Bauen

Mit der neuen Kooperationsvereinbarung zwischen dem nordrhein-westfälischen Bauministerium und der Concular GmbH wird ein konkreter Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft unternommen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, das Prinzip des zirkulären Bauens praxisnah zu erproben und zu fördern. Im Zentrum steht dabei die Einführung und Weiterentwicklung des digitalen Gebäudepasses, der eine transparente und dauerhafte Dokumentation von Ressourcen und verbauten Materialien in Gebäuden ermöglichen soll.

Geplant ist die Umsetzung in Pilotprojekten der öffentlichen Wohnraumförderung sowie der Städtebauförderung. Dadurch sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie sich Wiederverwendbarkeit, CO₂-Bilanzen und Materialkreisläufe effizient erfassen und langfristig in die Baupraxis integrieren lassen. Neben technischen Aspekten rücken auch Fragen nach der Umsetzbarkeit und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit in den Fokus.

Landesbauministerin Ina Scharrenbach betont die Bedeutung des digitalen Gebäudepasses als Instrument, um das volle Potenzial von Gebäuden über ihren gesamten Lebenszyklus sichtbar zu machen. Nordrhein-Westfalen wolle nicht nur politisch gestalten, sondern auch konkrete Standards für nachhaltiges Bauen mitentwickeln.

Vom Pilotprojekt zum Standard – Der digitale Gebäudepass als Schlüssel zur Bauwende

Durch die gezielte Auswahl von Bauvorhaben in der öffentlichen Wohnraumförderung will das nordrhein-westfälische Bauministerium praxisnahe Erkenntnisse über Prozesse und Anforderungen auf dem Weg zu einem standardisierten digitalen Gebäudepass gewinnen. Dabei liegt der Fokus klar auf einfacher Umsetzbarkeit und praktischer Anwendbarkeit – zwei Voraussetzungen, um das Konzept in der Breite der Bauwirtschaft zu verankern.

Die Concular GmbH übernimmt dabei eine Schlüsselrolle: Als Marktführer im Bereich zirkuläres Bauen bringt das Unternehmen seine Erfahrung aus über 450 dokumentierten Projekten ein. Concular wird das Ministerium unter anderem bei der Entwicklung von Standards, Definitionen und Kriterienkatalogen unterstützen. Die Initiative steht weiteren Partnern offen – kommunale Spitzenverbände sowie Verbände und Organisationen der Baubranche können sich durch Unterzeichnung der Vereinbarung beteiligen.

Dominik Campanella, Geschäftsführer und Mitgründer von Concular, sieht in der Zusammenarbeit mit dem Land ein starkes Signal: Sie sei ein zentraler Schritt, um die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen nicht nur als Ideal, sondern als praktisches Modell in den Markt zu bringen – mit messbarem Nutzen für Klimaschutz, Ressourceneffizienz und bezahlbaren Wohnraum.

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