Im Jahr 2020 hat Bayern mit der Entsorgung von insgesamt 30,7 Millionen Tonnen unbelastetem Boden und Steinen, die in Tagebaugruben verfüllt oder auf Deponien entsorgt wurden, eine beeindruckende Verwertungsquote von 86% erreicht.
Eine Analyse der Verwertungsquote
Im Jahr 2020 wurde in Bayern ein beeindruckendes Volumen von 30,7 Millionen Tonnen an unbelastetem Boden und Steinen zur Entsorgung angenommen. Diese Menge, die für die Verfüllung von Tagebaugruben oder die Entsorgung auf Deponien vorgesehen war, unterstreicht die Bedeutung des Bundeslandes als Schlüsselakteur in der Abfallwirtschaft Deutschlands. Interessanterweise entspricht das Volumen der entsorgten Materialien einer Zuglänge von 5.665 Kilometern – eine Strecke, die nahezu die Entfernung von Fürth bis zum Äquator abdeckt.
Die Daten, präsentiert vom Bayerischen Landesamt für Statistik, enthüllen, dass der Großteil dieser Materialien direkt aus Bayern stammt, während eine geringe Menge, weniger als 2%, aus anderen Bundesländern oder sogar dem Ausland herangetragen wurde. Im nationalen Vergleich nahmen Deponien und Tagebaue in ganz Deutschland insgesamt 110,3 Millionen Tonnen an Boden und Steinen auf, wobei Bayerns Beitrag mit 27,8% des Gesamtvolumens einen wesentlichen Anteil darstellt.
Von der Gesamtmenge in Bayern wurden 26,0 Millionen Tonnen (ungefähr 84,7%) zur Verfüllung von Tagebaugruben verwendet. Diese Gruben sind übertägige Abbaustätten, in denen Kalkstein, Ton und andere mineralische Rohstoffe gewonnen werden. Darüber hinaus wurden etwa 0,4 Millionen Tonnen (1,4%) als Ersatzbaustoffe bei Deponiebaumaßnahmen eingesetzt. Mit einer Verwertungsquote von insgesamt 86,1% übertrifft Bayern nicht nur den Bundesdurchschnitt von 84,2%, sondern demonstriert auch sein Engagement für eine nachhaltige Ressourcennutzung. Trotz dieser hohen Quote konnten etwa 4,3 Millionen Tonnen Boden und Steine (13,9%) keiner weiteren Verwertung zugeführt und mussten auf Deponien beseitigt werden.
Regionale Unterschiede in Bayerns Entsorgungslandschaft
Die regionale Verteilung der Entsorgungsmengen von Boden und Steinen in Bayern zeigt signifikante Unterschiede auf. Im Jahr 2020 fiel die größte Menge in Oberbayern an, wo insgesamt 12,1 Millionen Tonnen dieser Materialien entsorgt wurden. Besonders hervorzuheben ist der Landkreis Starnberg, an der Spitze der Liste mit 1,6 Millionen Tonnen. Weitere Landkreise mit hohen Entsorgungsvolumen sind Neumarkt i.d.OPf. mit 1,3 Millionen Tonnen und Traunstein mit 1,2 Millionen Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle, die bestimmte Regionen Bayerns in der Entsorgungsinfrastruktur des Bundeslandes spielen.
Im Gegensatz dazu stehen die kreisfreien Städte, in denen die Entsorgungsmengen von Boden und Steinen aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Entsorgungsoptionen verhältnismäßig gering sind. Dies unterstreicht die Herausforderungen und die Notwendigkeit, angepasste Lösungen für städtische Gebiete zu entwickeln, die mit eingeschränkten Entsorgungskapazitäten konfrontiert sind.
Die Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik beleuchten nicht nur die quantitativen Aspekte der Entsorgung unbelasteter Boden- und Steinmaterialien in Bayern, sondern auch die räumlichen Disparitäten innerhalb des Bundeslandes. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Planung zukünftiger Entsorgungsstrategien und die Optimierung der Ressourcennutzung in Einklang mit ökologischen und ökonomischen Zielsetzungen.