Montreal setzt neue Maßstäbe im Brückenbau: Die „Darwin-Brücken“ bestehen zu einem Teil aus fein gemahlenem Altglas, was sie nicht nur langlebiger und widerstandsfähiger macht, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck deutlich verbessert. Durch die Verwendung von Altglas aus 70.000 Weinflaschen konnte bei diesem Projekt fast doppelt so lange Haltbarkeit im Vergleich zu herkömmlichem Beton erreicht werden.
Langlebiger Brückenbau mit Altglas
Die 2020 fertiggestellten Zwillingsbrücken auf der Île des Surs im Sankt-Lorenz-Strom ersetzen eine ältere Brücke aus den 60er Jahren. Der innovative Beton sparte rund 40.000 Kilogramm Zement ein und verlängert die Lebensdauer der 37 Meter langen Brücke auf über 125 Jahre – herkömmlicher Beton hält durchschnittlich nur 75 Jahre. Dieses Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Montreal, der Université de Sherbrooke und der Société des alcools du Québec (SAQ).
Die Leistung des Betons wird seit der Fertigstellung von der Universität und der Stadt überwacht. Für seine Innovation erhielt das Projekt den Award of Excellence 2021 vom „American Concrete Institute“ (ACI) in der Kategorie Infrastruktur und wurde auch international ausgezeichnet.
Altglasnutzung in Montreal
Die Verwendung von Altglas im Beton ist in Montreal bereits seit 2011 bei Gehwegprojekten etabliert und hat sich bewährt. Die offizielle Regelung durch den CSA A3000-Standard in Kanada seit Dezember 2018 und den CT866-Standard in den USA im Jahr 2020, an deren Entwicklung die Université de Sherbrooke beteiligt war, unterstreicht die Effektivität und Ökologie dieser Technik.
Unterstützung durch die SAQ
Auch die SAQ sieht in der Verwendung von Altglas-Pulver im Beton große Vorteile. Marie-Hélène Lagacé, Vizepräsidentin für öffentliche Angelegenheiten bei der SAQ, betont den Fortschritt und die spannenden Möglichkeiten, die sich aus der langjährigen Forschung nach neuen Verwendungszwecken für Glasflaschen ergeben. Beton mit Altglas stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit dar.