Gleisschotter, der lange im Gleisbett liegt, verliert durch Abrieb, Schmutz und Herbizide seine kantige Form und damit seine Stabilität. Um die Sicherheit und Langlebigkeit der Schieneninfrastruktur zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Aufbereitung des Schotters unerlässlich. Während viele den alten Schotter als Abfall betrachten, eröffnet das Recycling dieses Materials neue Möglichkeiten zur Wiederverwendung.
Aufbereitung von Gleisschotter: Der Prozess
Liegt Gleisschotter zu lange im Gleis, sammeln sich darauf Abrieb von Bremsen, Schmutz und Herbizide an. Zusätzlich verliert der Schotter durch Abnutzung seine kantige Form, wodurch er sich nicht mehr gut verzahnt und den täglichen Belastungen im Zugverkehr nicht mehr standhält. Die Folge ist ein instabiles Gleis, bei dem die Schwellen nicht mehr richtig halten. Durch regelmäßige Reinigung und Aufbereitung kann der Schotter jedoch wiederverwendet werden.
Der verunreinigte Schotter wird auf speziellen Gleisanschlüssen angeliefert, entladen und in eine Reinigungslinie eingespeist. Mithilfe leistungsstarker Geräte wird der Schotter zerkleinert, gereinigt und von Verunreinigungen befreit. Dieser Prozess erfordert Geschwindigkeit, da die Waggons schnell entladen und die Ladungen effizient umgeschlagen werden müssen. Pro Tag können so mehrere tausend Tonnen Schotter verarbeitet werden.
Der Schotter wird über mobile Aufbereitungsanlagen gesäubert. Dabei wird etwa ein Drittel des Materials wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Nicht nur die Teerreste und sonstige Anhaftungen müssen entfernt werden, sondern auch der runde Schotter erhält einen Feinschliff und die Kanten werden nachgeschärft. Die Qualität des aufbereiteten Schotters wird regelmäßig von unabhängigen Institutionen geprüft, um sicherzustellen, dass er den Anforderungen im Gleisverkehr entspricht.
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Effiziente Logistik und Maschinen
Der Prozess der Aufbereitung beginnt mit der effizienten Logistik. Verunreinigter Schotter wird über ein speziell angelegtes Gleisnetzwerk zur Aufbereitungsanlage transportiert. Die Ladung wird mithilfe von Umschlagbaggern entladen und von Radladern weiterverarbeitet. Diese Maschinen sind auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt, um den Umschlag großer Mengen Schotter in kurzer Zeit zu gewährleisten. Ein durchschnittlicher Zug, bestehend aus 30 bis 40 Waggons, transportiert etwa 2500 Tonnen Schotter. Pro Tag können so bis zu drei Züge abgefertigt werden.
Für die Be- und Entladung sowie den Umschlag des Schotters sind leistungsstarke Geräte unerlässlich. Radlader und Umschlagbagger sind speziell für diese Aufgaben konzipiert. Diese Maschinen müssen nicht nur robust und zuverlässig sein, sondern auch vielseitig einsetzbar. So können sie je nach Bedarf mit verschiedenen Anbaugeräten wie Grabenraumlöffeln, Erdbaulöffeln, Sortiergreifern und Pulverisierern ausgestattet werden, um die unterschiedlichen Anforderungen der Schotteraufbereitung zu erfüllen.
Sobald der Schotter entladen ist, wird er in die mobile Aufbereitungsanlage eingespeist. Diese Anlage reinigt den Schotter von allen Verunreinigungen und bereitet ihn für die erneute Verwendung auf. Dabei ist es wichtig, dass der Schotter nicht nur gesäubert, sondern auch mechanisch bearbeitet wird. Durch das Brechen und Schleifen wird der Schotter in seine ursprüngliche kantige Form zurückgebracht, sodass er sich im Gleisbett wieder optimal verzahnen kann.
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Qualitätskontrolle und Zertifizierung des aufbereiteten Gleisschotters
Nach der Reinigung und mechanischen Aufbereitung des Gleisschotters ist eine umfassende Qualitätskontrolle entscheidend, um sicherzustellen, dass der Schotter den hohen Anforderungen im Schienenverkehr gerecht wird. Die Qualität des Schotters wird regelmäßig von unabhängigen Institutionen überprüft. Diese Prüfungen gewährleisten, dass der aufbereitete Schotter seine ursprüngliche Form und Festigkeit zurückerlangt hat und somit wieder für den Einsatz im Gleisbett geeignet ist.
Die Qualitätskontrolle umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird der Schotter auf verbleibende Verunreinigungen untersucht. Diese dürfen nicht die Eigenschaften des Materials beeinträchtigen. Anschließend wird die kantige Form des Schotters überprüft, da nur gut verzahnter Schotter die notwendige Stabilität im Gleisbett bieten kann. Die Prüfer verwenden dafür spezialisierte Messtechniken und Geräte, um die Form und Festigkeit des Schotters zu bewerten.
Nach der erfolgreichen Prüfung erhält der Schotter eine Zertifizierung. Diese Zertifizierung bescheinigt, dass der Schotter den vorgeschriebenen Qualitätsstandards entspricht und wieder im Gleisbau verwendet werden kann. Diese Standards sind besonders wichtig, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Schieneninfrastruktur zu gewährleisten. Der zertifizierte Schotter kann somit direkt wieder in den Kreislauf zurückgeführt und für neue Bauprojekte genutzt werden.
Hauptabnehmer des aufbereiteten Gleisschotters sind neben der Bahn auch der Straßen- und Wegebau. Trotz der hohen Qualität des Recyclingmaterials wird dessen Verwendung im Straßenbau noch nicht ausreichend vorgeschrieben. Dabei bietet der Einsatz von Recyclingmaterial erhebliche Vorteile, sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Recycling reduziert die Notwendigkeit, neue Rohstoffe abzubauen, und trägt somit zur Schonung natürlicher Ressourcen bei.
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Einsatzmöglichkeiten und Vorteile von Recycling-Schotter
Recycling-Schotter findet nicht nur im Gleisbau, sondern auch im Straßen- und Wegebau breite Anwendung. Die Vorteile der Wiederverwendung von aufbereitetem Schotter sind vielfältig. Zum einen trägt der Einsatz von Recycling-Schotter zur Reduktion des Bedarfs an neuen Rohstoffen wie Kies und Sand bei, was natürliche Ressourcen schont. Zum anderen bieten aufbereitete Materialien oft eine vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Qualität als neue Rohstoffe.
Im Straßenbau wird der recycelte Schotter vor allem als Unterbau verwendet. Dieser Unterbau sorgt für eine stabile Grundlage, die den darüberliegenden Schichten Halt gibt und die Belastungen durch den Verkehr gleichmäßig verteilt. Besonders in Ausschreibungen für öffentliche Bauprojekte könnte der Einsatz von Recycling-Schotter eine wichtige Rolle spielen. Obwohl der Einsatz von Recyclingmaterial in vielen Fällen ökologisch sinnvoll und technisch machbar ist, wird er in Ausschreibungen oft nicht explizit gefordert. Dies bietet jedoch ein großes Potenzial für nachhaltigere Bauprojekte.
Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Recycling-Schotter ist der Hallenunterbau. Hier kann der Schotter so verarbeitet werden, dass eine Ausschalung der Fundamentköcher komplett entfällt. Dies spart nicht nur Materialkosten, sondern verkürzt auch die Bauzeit und reduziert den Arbeitsaufwand. Solche innovativen Einsatzmöglichkeiten zeigen, dass Recycling-Schotter in der Bauindustrie vielseitig einsetzbar ist und erhebliche Vorteile bieten kann.
Trotz der zahlreichen Vorteile und der hohen Qualität des aufbereiteten Materials gibt es immer noch Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Recycling-Schotter. Diese sind oft auf mangelndes Wissen oder auf konservative Bauvorschriften zurückzuführen. Um die Akzeptanz zu erhöhen, sind Aufklärung und Werbung für die Vorteile des recycelten Schotters unerlässlich.