Mit dem HX19e bringt Hyundai Construction Equipment Europe seinen ersten vollelektrischen Minibagger auf den Markt – und zielt dabei klar auf Bauunternehmen, Kommunen und Vermieter, die emissionsfrei arbeiten wollen. Der kompakte Bagger soll nicht nur durch seine Antriebstechnologie überzeugen, sondern auch mit durchdachter Ausstattung, praxisnaher Leistung und überraschender Vielseitigkeit. Doch kann der HX19e tatsächlich mit klassischen Dieselmaschinen mithalten – oder ist er nur ein grüner Kompromiss?

Elektromotoren für Baumaschinen: Vorteile und Herausforderungen
Elektromotoren bringen bedeutende Veränderungen in die Baumaschinenindustrie. Ihre hohe Energieeffizienz und der emissionsfreie Betrieb machen sie zu einer umweltfreundlichen Alternative zu Dieselantrieben. Trotz der Herausforderungen bei Batterieproduktion und -kosten bieten Elektromotoren durch geringen Wartungsaufwand und sofortiges Drehmoment zahlreiche Vorteile. Ein Überblick über die Zukunft der Baumaschinen.
Elektrisch, kompakt, vielseitig – Einsatzbereiche und technische Eckdaten
Mit dem HX19e präsentiert Hyundai Construction Equipment Europe seinen ersten vollelektrischen Minibagger. Die Maschine bringt 2296 Kilogramm auf die Waage, sofern sie mit Vollkabine und dem größeren Akkupack ausgestattet ist. Durch ihre kompakte Bauweise eignet sich die emissionsfreie Maschine besonders für urbane Einsatzbereiche, in denen Dieselmaschinen an ihre Grenzen stoßen – etwa bei Versorgungsarbeiten in Innenstädten, auf Friedhöfen, in Tunneln oder im Garten- und Landschaftsbau.
Trotz des elektrischen Antriebs wurde die Leistungscharakteristik der Maschine bewusst an das konventionelle Pendant HX19A angelehnt. Der neue E-Bagger liefert dieselbe Ausbrechkraft von 16 kN am Löffel sowie eine leicht höhere Kraft von 9,4 kN am Löffelstiel. Die maximale Grabtiefe beträgt 2340 mm, die Reichweite liegt bei 3940 mm – Werte, die ihn zu einem vollwertigen Arbeitsgerät im Kompaktsegment machen.
Hyundai zielt mit dem HX19e klar auf professionelle Anwender, die emissionsarm arbeiten müssen oder wollen – insbesondere Vermieter, Bauunternehmen und kommunale Auftraggeber. Die Kombination aus kompakter Größe, leistungsfähiger Hydraulik und null Emissionen macht den Bagger zu einem interessanten Werkzeug für sensible Baustellenumfelder und innerstädtische Zonen.
Ladeinfrastruktur und Energieversorgung im Arbeitsalltag
Ein entscheidender Faktor für den Einsatz von vollelektrischen Minibaggern ist die Frage: Wie schnell und flexibel lassen sie sich laden? Beim HX19e setzt Hyundai auf eine durchdachte Lösung. Der Bagger ist mit einem Typ-2-Steckerausgestattet – ein Standardanschluss, der bereits bei vielen Elektrofahrzeugen etabliert ist. Dadurch lässt sich der Bagger problemlos an vorhandene Ladeinfrastruktur anschließen – sei es auf der Baustelle, in der Werkstatt oder über mobile Ladestationen.
Die integrierte On-Board-Ladetechnik ermöglicht das Laden mit 110 V oder 230 V, was insbesondere auf kleineren Baustellen oder bei mobilen Einsätzen von Vorteil ist. Je nach gewähltem Akkupaket dauert ein vollständiger Ladevorgang zwischen 4,8 Stunden (32 kWh) und 6 Stunden (40 kWh). Für deutlich schnellere Ladezeiten bietet der HX19e zusätzlich einen REMA-DIN-320-Anschluss. Wird eine industrielle Stromversorgung mit 380 V oder 440 V genutzt, verkürzt sich die Ladezeit auf lediglich 2 Stunden für den kleineren Akku und 2,5 Stunden für die größere Variante.
Dieses Lade-Setup ermöglicht ein hohes Maß an Betriebssicherheit. Dank sogenanntem „Top-Up Charging“ – also Zwischenladungen in den Pausen – bleibt der Bagger den gesamten Arbeitstag über einsatzbereit. Gerade bei kommunalen Projekten oder innerstädtischen Bauvorhaben ist diese Flexibilität ein klarer Vorteil. Lange Stillstandzeiten lassen sich vermeiden, und der Bagger kann im gewohnten Tagesrhythmus integriert werden – ohne komplexe Ladeplanung oder Speziallösungen.

China dominiert den Markt für Elektro-Baumaschinen
China hat sich als Marktführer im Bereich der Elektro-Baumaschinen etabliert und profitiert von fortschrittlicher Batterietechnologie und staatlichen Anreizen. Doch während der chinesische Markt zunehmend auf größere Maschinen wie Bagger und Radlader setzt, holen die USA mit kompakten Elektro-Maschinen auf.
Ausstattung, Bedienkomfort und Nachhaltigkeit im Fokus
Trotz seiner kompakten Bauweise zeigt der HX19e, dass ein vollelektrischer Minibagger weder beim Komfort noch bei der Ausstattung Abstriche machen muss. Hyundai bietet die Maschine in zwei Ausführungen an – mit Vollkabine oder offener Kabinenhaube. Serienmäßig sind Sicherheitsventile an den Hydraulikzylindern, eine Zweiwege-Hilfshydraulik, LED-Auslegerbeleuchtung, eine Rundumleuchte sowie ein mechanisch gefederter Fahrersitz verbaut. Selbst ein MP3-Radio mit USB-Anschluss ist mit an Bord – eine Seltenheit in dieser Geräteklasse.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit setzt Hyundai klare Akzente. Der HX19e wird standardmäßig mit biologisch abbaubarem Panolin VG46-Hydrauliköl ausgeliefert. Sollte es zu einem Leck kommen, wird so das Risiko einer Umweltverunreinigung erheblich reduziert. Hinzu kommt der Wegfall klassischer Verschleißteile wie Motoröl, Ölfilter, Kraftstofffilter oder Luftfilter – was nicht nur die Betriebskosten senkt, sondern auch den Wartungsaufwand deutlich reduziert.
Ein weiterer Baustein für mehr Effizienz ist das serienmäßige Hi-Mate-Telematiksystem, das über fünf Jahre ohne Zusatzkosten zur Verfügung steht. Es ermöglicht eine Fernüberwachung der Maschine, was besonders für Vermieter oder Flottenbetreiber interessant ist. Laufzeiten, Ladezustände und Einsatzorte lassen sich so zentral kontrollieren und optimieren – ein Pluspunkt in Zeiten steigender Anforderungen an das Baustellen-Controlling.





